Integrierte Rahmenplanung Wattenscheid City
Im Stadtbezirkszentrum Bochum-Wattenscheid, der „Wattenscheider City“, zeigen sich bereits seit längerer Zeit städtebauliche Mängel in Form von Funktionsverlusten und gestalterischen Defiziten. Diese sind zumindest teilweise auf generelle Entwicklungen im Einzelhandel zurückzuführen, verschärfen sich zuletzt aber auch im Zuge der Corona-Pandemie. Überlagert werden diese Entwicklungen von neuen bzw. sich deutlicher abzeichnenden Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem Wohnraumbedarf, sich verändernden Mobilitätsbedürfnissen bis hin zu sozialen Fragestellungen.
Die Stadt Bochum stellt sich diesen Herausforderungen auf Ebene des Stadtbezirks und auch auf gesamtstädtischer Ebene über die Entwicklung spezifischer wie auch integrierter Strategien und Konzepte sowie den Einsatz eines vielfältigen Instrumentariums. So wurden für die Wattenscheider City seit 2013 parallel eine Vorbereitende Untersuchung (VU) nach § 141 BauGB sowie ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erstellt und im Jahr 2015 auf dieser Grundlage ein Stadterneuerungsgebiet nach § 171e „Soziale Stadt“ beschlossen, das den Einsatz von Städtebaufördermitteln zur Umsetzung von Maßnahmen ermöglicht.
Während in den ersten Jahren des Umsetzungszeitraums der Fokus auf den Randbereichen des Stadterneuerungsgebietes lag, zeigt sich vor dem Hintergrund der eingangs beschriebenen Entwicklungen anhaltender und zunehmender Handlungsbedarf in dessen Zentrum, der Wattenscheider City.
Den hier bestehenden Aufgaben soll nunmehr eine integrierte Rahmenplanung gewidmet werden, welche sich in die Gesamtstrategie einbettet, in enger Kooperation mit den lokalen Akteuren aber auch eigene Akzente setzt.
Bereits das ISEK 2015 hat unter dem Motto „Gesundes Wattenscheid – Familienfreundlich und generationengerecht“ ein Thema für diese Gesamtstrategie gesetzt, das für die Stadt Bochum von besonderer Bedeutung ist, das aber gerade auch in der Wattenscheider City auf umfassende Stärken und Potenziale zurückgreifen kann. „Gesundheit“ wird hierbei im breitesten Sinne verstanden: Angefangen bei den medizinischen Versorgungsangeboten, über gesunde Lebens- und Arbeitsverhältnisse einschließlich der Anpassung an die Folgen des Klimawandels, Gesundheitsprävention durch Bewegungs- und Beratungs-/Bildungsangebote für alle Generation bis hin zur sozialen Teilhabe unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen und vielen weiteren Aspekten.
Die integrierte Rahmenplanung soll diese Entwicklungsstrategie für die Wattenscheider City in konkrete Maßnahmen übersetzen als Beitrag für ein parallel aufzustellendes integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK).